Bernstein Wissen:Der baltische Bernstein entstand wahrscheinlich vor 40 Millionen Jahren, im Tertiär, in der Epoche des Hohen Eozäns. Er stellt die versteinerte Absonderung der reichlich harzenden Nadelbäume dar, die allgemein als Pinus succinifera, d.h. "Bernstein spendende Kiefer" bezeichnet werden. Eindeutig lässt sich die Gattung des Bernsteinbaumes nicht bestimmen. Man vermutet, dass der Bernstein aus mehreren Arten harzender Nadelbäume stammt, von denen der Anteil einer Art dominiere. Der baltische Bernstein ist eines von etwa 100 fossilen Harzarten, die in der Welt vorkommen. Sie treten hauptsächlich auf der nördlichen und seltener auf der südlichen Halbkugel auf. Fossile Harze unterscheiden sich von Bernstein durch ihre chemische Zusammensetzung, Beschaffenheit sowie Ort und Zeit ihrer Entstehung. Die an Bernstein reichen Wälder bewuchsen Gebiete vom heutigen Skandinavien. Bernsteinklumpen, die sogar mehr als 3 kg schwer sind, zeugen von großen, stark harzenden Bäumen aus der Familie Pinaceae, die den heute lebenden Arten aus der Kiefernfamilie wie Cedrus (die Zeder aus dem Atlasgebirge) und Larix (die Lärche) ähneln. Die größten Lagerstätten vom baltischen Bernstein kommen an der südlichen Ostseeküste, im Samland und an den Stränden der Danziger Bucht vor. Bernstein liegt heute in der Erde. Im Ostseegebiet wird er entweder an die Küste gespült oder mit schwerem Gerät aus dafür geöffneten Gruben gebaggert und ausgeschlämt. Der baltische Bernstein zeichnet sich, wie keine andere Bernsteinsorte der Welt, durch eine große Vielfalt von farblichen Varianten aus, die sich aus der vielfältigen Innerstruktur, organischen Beimengung und aus dem Verwitterungsgrad ergeben. Der baltische Bernstein ist der bedeutenste unter den Bernsteinen: - er ist schon seit der Steinzeit bekannt - größte Farbenvielfalt - große Fördermenge - größter Schmuckwert - leicht zu bearbeiten Echtheitstest für Bernstein. - Bernstein lädt sich bei Reibung an Wolle statisch auf und zieht Papierschnitzel an. Achtung: auch einige Kunststoffarten zeigen ähnliche Eigenschaften.
- Bernstein riecht nach dem Anzünden aromatisch harzig (ähnlich wie moschuss), Kunststoff stinkt! Nehmen Sie zum Beispiel eine Nadel oder Nagel, erhitzen Sie die Spitze bis zum Glühen und stechen Sie mit der erhitzten Spitze in den Stein rein. Dabei müssen Sie oben genannten Geruch wahrnehmen. Die Stichprobe ist sehr gut geeignet einen Bernstein vom Plastik zu Unterscheiden.
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